Gleichgültigkeit ist keine Option

07. 02. 2014

 

Liebe Angela!


Meine Messdienervergangenheit lässt mich einfach nich los, da hasse wat fürs Leben. Geht Dir ja genauso mit Dein Papa, als der als Pfarrer gearbeitet hat. "Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich" hat der oberste Chef gesacht, so Matthäus; Lukas und Markus dagegen schreiben "Wer nicht wider uns ist, der ist für uns."

Ich glaub ja eher den Matthäus, weile dann ja von Dir ausgehs, „mit mir“ is dat Zentrum, während „wider uns“ da richtesse Dich ja nach die anderen. Auf jeden Fall will der Chef wohl, dat man sich entscheidet. Aber mit ihm! Wider den Chef wär die Hölle.

Und weil viele andere nämlich auch Meßdiener waren, nutzen dat viele aus, wenn se ne Entscheidung wollen. Zum Beispiel der George Dabbeljuh Bush. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" hat der nachen 11. September gesacht, also Variante Matthäus. Wir sind im Zentrum, und die anderen sind nich wider, sondern gegen uns, also Verschärfung.

Has bestimmt gehört, Angela, die VerteidigungsUrsel mischt in den Getümmel jetts auch mit. „Gleichgültichkeit is keine Option“ findet se, also weder Matthäus noch Lukas oder Markus. Ich brauch mich nich mehr entscheiden, ob für oder gegen den Chef. In diese Version geht nich um Himmel oder Hölle, sondern nur um dat Entscheiden, die Vorstufe, damit man überhaupt an die Weggabelung kommt.

Und Angela, dat klingt verdammt entschieden. Unentschieden kann se nich leiden, glaubich. Dat is keine Option. Weder für noch wider. Wenn ich nich irre, Angela, ganz leise klingt da ein Unwillen raus. Die Ursel is dat Formularwesen aufen Keks gegangen. Zum x. Mal hat se Deine Kabinettsumfrage ankreuzen sollen, die heiligen drei Kästchen, ja, nein, ich weiß nich. Und sie kann dat 3. Kästchen nich mehr sehen. „Es muss etwas geschehen!“ hat ma n Kumpel von mir gesacht, und die Ursel sieht dat wohl so ähnlich.
Damit is dann klar:

Egal, ob Himmel oder Hölle: Angela, geh Du endlich voran, Du bis gemeint!

Dein Volk