Gesundheitsfongs

12.01.2009

 

Liebe Angela!


Da bin ich widder, denn ich denk mir, bei den schweren Monaten, die e vor Dir hass, tut mein Beistand bitter not. Zunächst, Angela, natürlich n frohet Neuet und so weiter. Vollet Gedöns!

Wat sollich sagen, Angela, Deine Knechte in Presseamt geht manchma der Gaul durch, vielleicht kannße ja ma mit die reden. Beispiel Gesundheitsfongs: Erssens gab et schon immer n Taxi zur Chemotherapie, und zwar bei alle Kassen, aber wirklich alle. Dat hängt damit zusammen, dat den Leuten hinterher schlecht wird und anders wär füre Kassen noch teurer, wenn die einfach irgendwo umkippen. Und zweitens schreiben die Knechte, dat sonne Chemotherapie, wenn se schon da is, ihren Wünschen entgegenkommt und mit ihre Kasse wird dann allet viel schöner.

Also weiße, ne, so is dat glaubich nich, Angela. Und wenn se dann noch anfangen mit gute Kassen, dann erinnert mich dat schon n bisschen annen Radikalenerlass. Dat schlimme is doch einfach nur, datt et auch billige Kassen gibt, Angela. Abber dat wird ja jetts Gottseidank abgeschafft. Dadurch wird der Wettbewerb gefördert. Denn wenn se nich mehr billig sein dürfen, müssen se sich wat neues einfallen lassen, zum Beispiel Beratung. Und dat dafür jetts auch Kohl-Centers kommen sollen, is bestimmt auch doll. Da haben wer schon ein bedenklichen Mangel. Die haben in den Kohl-Centers zwar absolut keine Ahnung, abber dafür können se einen totquasseln. Und dat is auch ne Lösung. Die Endlösung der Beratungsfrage, so zu sagen.

So, abber wat mich am meisten stört, is der Name, Fongs, wie klingt denn dat? Und wat is dat eigentlich, n Fongs? Komisch von vornherein is, dat da n es am Ende steht, wat eigentlich Mehrzahl is in Deutsch und Englisch. Ich also nachgekuckt, und dat is außen Französischen und bedeutet Sondervermögen. Boh ey, Halleluja! Abber waate ma, da steht ja noch wat: A fongs perdü gibt et auch, dat heißt auf Nimmerwiedersehn.

Oh Angela, mir graust. Trotzdem, wir schaffen dat zusammen. Gruß auch an Achim


Dein Volk