Neujahrsansprache

03. 01. 2014

 

Liebe Angela!


Deine Neujahrsansprache hat mich wieder sehr berührt. Leistungsbereitschaft, Engagement, Zusammenhalt, wie immer. Aber diesmal bin ich darin selbs vorgekommen. Dreimal! Dat hat mich sehr gefreut. Dat erste Ma war, alse gesacht has, Du wills wieder mehr an die frische Luft kommen. Genau dat habich mir auch vorgenommen, mehr aufen Balkon, mehr Dokumentarfilme aus Kanada und dabei an Fernsehn schnüffeln, ob Bären-Geschmack rauskommt. Oder hasse an Durchzuch gedacht wie der Horst, wenner an die armen Ausländer denkt?

Aber vielleicht hasse dat ja in höheren Sinn gemeint. Anne frische Luft kommen, den eigenen Mief hinter sich lassen und dahin gehen, wo e vorher selbs noch nich wars, wo die Welt noch nich erfüllt is von Dein eigenen Firlefanz. Kreuzberch, Kloster, Koalitionsrunde? Nee, alles schon durchtränkt. Die Reise muss innerlich ablaufen. Da bin ich jetts für Dich am kundschaften.

In die nähere Auswahl kommt wat über Feng-Shui, Thomas von Aquin oder die Mao-Bibel. Jetts lach nich, Angela, da stehen auch wichtige Aspekte drin. Mir schwebt da dat Kapitel „Yü Gung versetzt Berge“ vor, wo der Yü Gung mit seine Söhne in jahrzentelange Arbeit n Berch wegschaufelt, um n kürzeren Wech zur Arbeit zu haben. Sowat gibt viel frische Luft.

Damit kommich auf den zweiten persönlichen Punkt in Deine Rede: „Viele in Deutschland – Junge wie Alte – sagen: Ich wage es.“ War bestimmt wegen Deine Kleidung, ne? Ja, war wirklich gewaacht. Dein Trend zu schwarz-rot-gold is ungebrochen. Und habich Dir nich schoma geschrieben, Du darfs keine steifen Stoffe tragen, da siehße aus wie in Bonbon-Papier gewickelt? Machse aber trotzdem! Hör dochma auf mich! Als wär dat noch nich genuch dann noch die Müdichkeit in Gesicht. Für nächste Ma schlagich Dir ne Schummerbeleuchtung vor und mehr Schminke.

Ganz zum Schluss – Fanfare!! Hut ab!!! – hasse meine Briefe an Dich noch direkt angesprochen. „Jeder einzelne Beitrag mag zunächst klein erscheinen. Doch alle Beiträge zusammen machen die Stärke unseres Landes aus.“

Danke!           

Dein Volk